Die Haute Cuisine des Landkreises gibt sich ein Stelldichein…

Der Begriff „Schulfamilie“ ist an der Grund- und Mittelschule Rottach-Egern keine hohle Phrase – dies zeigte die Veranstaltung „Kochduell“, die am 26.01.2017 in der Küche der Schule stattfand.

Christoph Altmann und Frederique Greier, die beide ihren Schulabschluss in Rottach-Egern machten, anschließend den Kochberuf erlernten und sich zwischenzeitlich in gehobenen Anstellungen befinden, kehrten zu ihren Wurzeln zurück.

Auf Anfrage ihrer ehemaligen Lehrerin, Tatjana Mack, waren sie sofort davon begeistert, mit Schülerinnen der 10. Jahrgangsstufe des Mittleren-Reife-Zuges ein sechsgängiges Menü unter dem Motto „Heimatküche“ in Angriff zu nehmen.

Ermöglicht wurde dieses Projekt durch die freundliche Unterstützung von Feinkost Sollacher, der Metzgerei Trettenhann, der Fischerei Kreuth sowie Monte Mare in Tegernsee.

 

Der Clou des Ganzen lag darin, dass die Arbeit der beiden Köche und ihrer Helferinnen von einer Jury bewertet wurde, die es wirklich in sich hatte: Es versammelte sich im Speisesaal der Schulküche die Creme de lá Creme der Kochkunst des Landkreises Miesbach:

Michael Fell, Sternekoch und Chef de Cuisine im Hotel „Egerner Höfe“,
Horst Trautwein, Maître de Cuisine im Hotel „Das Tegernsee“,
Stefano Romano, Küchenchef im zum „Seehotel Überfahrt“ gehörendem Restaurant „Baccaiolo“ und
Ralf Schneider, Leiter der Kochausbildung am Berufsschulzentrum Miesbach.

 

Aber auch die weiteren Gäste hatten Rang und Namen: Landrat Wolfgang Rzehak ließ es sich ebenso wenig wie der Rottacher Bürgermeister Christian Köck nehmen, der Schule die Ehre zu geben. Der Schulleiter des Berufsschulzentrums, Oberstudiendirektor Martin Greifenstein, war ebenso zugegen, wie die fachlichen Leiter des Schulamtes, Schulamtsdirektorin Ursula Weiss-Brummer und leitender Schulamtsdirektor Peter Huber. Aber auch die Leiterin der Personalabteilung im Hotel „Egerner Höfe“, Daniela Böhm, war gespannt auf die Resultate der Teams.

Die Schule Rottach-Egern wurde vertreten durch Rektorin Katrin Brück, Konrektor Ulrich Throner, Projektinitiatorin Tatjana Mack, Margarete Meinert (Fachlehrerin für Soziales) und Heike Spohr (Klassenleiterin der Klasse 10M).

 

Trotz des Leistungsdrucks, der auf den Teams lastete, war Begeisterung in der Küche zu spüren. Schüleraussagen wie „Das macht richtig, richtig Spaß“ oder „Wir haben heute mega viel gelernt“ zeigen, wie sehr die Schülerinnen von diesem Tag profitierten. Dies lag natürlich nicht zuletzt an den jungen Köchen, denen es trotz der Anspannung am Herzen lag, den Schülerinnen etwas zu vermitteln.

 

Als die verschiedenen Gänge des Menüs mit dem stets passenden Wein serviert wurden, waren sich die fachfremden Gäste schnell einig, schon lange nicht mehr so vorzüglich gespeist zu haben. Der Gaumengenuss reichte von „Variationen vom Tegernseer Saibling“ über „Schaumsuppe von Roter Beete und Meerrettich“  bis hin zu „Rosa gebratenem Rehrücken an Maronen-Selleriepüree und Kaffee“ und „Bayerischem Backhendl an Kartoffelsalat“. Dessertvariationen rundeten das kulinarische Feuerwerk ab. „In dieses Lokal kommen wir wieder“, meinte Martin Greifenstein und drückte so seine Zufriedenheit aus.

 

Die Spannung stieg jedoch, als sich die Jury zur Beratung zurückzog und die eine oder andere Schülerin und vielleicht auch die jungen Köche betraten mit wackligen Knien den Speisesaal zur Verkündung des Ergebnisses.

Dass dies unbegründet war, zeigte sich jedoch sofort, als Starkoch Michael Fell das Urteil der Jury bekanntgab. „Bei allen Gerichten“, so Fell, „liegt das Niveau außerordentlich hoch.“ Von einem richtigen Urteil könne man eigentlich gar nicht sprechen, da es an diesem Tag nur Sieger gegeben hätte.

Die Unterschiede seien minimal, dies beträfe sowohl den Geschmack der Speisen als auch die Art und Weise, wie sie angerichtet worden seien. Als besonderes Highlight nannte Fell den von Frederique Greier und seinem Team kreierten „Rosa gebratenen Rehrücken an Maronen-Selleriepüree und Kaffee“. „An dieser Kreation sind schon Sterneköche gescheitert, Frederique hat sie jedoch auf eine außerordentliche Weise gemeistert. Aber auch das „Bayerische Backhendl“ von Christoph Altmann war rundherum gelungen“, lobte Fell.

Auch Landrat Wolfgang Rzehak, der es sich nicht nehmen ließ, eine Menükarte als Andenken mit nach Hause zu nehmen, drückte in seinen abschließenden Worten an die Schülerinnen und Köche seine Begeisterung aus: „Was ihr hier heute geleistet habt war großartig!“

 

Nicht nur Schülerinnen und Köche verließen die Küche mit stolz geschwellter Brust, auch die Schulleitung war stolz auf ihr fantastisches Kollegium, das dieses Projekt durch kreative Ideen und enormes Engagement erst ermöglichte. Auch wurde wiederum einmal deutlich, welch wichtige Arbeit die Mittelschulen leisten: Sie legen die Grundlagen, auf denen junge Menschen eine Karriere aufbauen können, die ihnen alles ermöglicht, was sie sich beruflich wünschen.

 

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Auch die „Tegernseer Stimme“ berichtete über dieses Projekt, hier geht’s zum Beitrag (externe Webseite).

Und im Gelben Blatt fand das Projekt ebenfalls Platz in einem Artikel:.