Die Klasse 10M machte ihre erste Reise in diesem Jahr in den Kletterpark. Wir trafen uns alle am 21. September 2018 um 09:00 Uhr im Kletterpark von Ostin, wo wir die Kletterausrüstung anzogen und bereiteten uns für die Einführung der Manövern, die wir um eine Runde zu beenden benötigten. Einige Schüler fürchteten sich erst, während andere selbstsicher den Einführungskurs übersprangen.
In den folgenden Zeile werde ich den Zweck des Klassenausfluges und unsere Eindrücke erläutern.
Der Aufenthalt in der Natur ist ein menschliches Grundbedürfnis, dem aus zeitlichen oder räumlichen Gründen heutzutage leider nicht immer entsprochen werden kann. Inzwischen ist es für immer mehr Kinder und Jugendliche selbstverständlich geworden, ihre ganze Freizeit online und digital zu verbringen, anstatt draußen mit Freunden zu toben und zu spielen.
Eine gute Möglichkeit, den einen oder anderen Bewegungsmuffel für den Outdoor-Sport zu begeistern, bietet ein Kletterpark. Es ist aber nicht nur der Spaßfaktor, der einen Besuch im Kletterpark lohnt, vielmehr hat das Klettern auch einen erlebnispädagogischen Aspekt, der eine genaue Betrachtung verdient. Die Kombination aus Bewegung und Natur bringt nicht allein körperliches-, sondern auch geistiges Wohlbefinden.
→ Aufbau eines Teamgefühls
Das Vertrauen in den Anderen erfährt eine neue Bedeutung, wenn man „in den Seilen hängt“ und auf das Können und die Konzentration seiner Mitkletterer und Sicherer angewiesen ist.
→ Stärkung des Verantwortungsbewusstseins
Verantwortung tragen bekommt im Klettergarten eine absolut praktische Relevanz. Die Zähne zusammenbeißen, auch einmal durchhalten und es dann gemeinsam bis ganz oben geschafft zu haben, ist für den einen oder anderen Kletterer ein unbekanntes Erfolgsgefühl, das durchaus positive Folgen haben kann.
Das Verantwortungsbewusstsein wird in Kletterparks gestärkt, da man über die gesamte Dauer des Kletterparkbesuchs auf sich selbst und auf einen Kletterpartner ständig achten und aufpassen muss (natürlich achten zudem auch stets ausgebildete Kletterpark-Betreuer auf die Kletterer).
→ Aufbau/Stärkung des Durchhaltungsvermögens
– Durchhaltungsvermögen wird am Ende belohnt!
Die Erfahrung, dass Durchhalten lohnt, ist für viele eine neue Erfahrung. Das Klettern bietet den idealen Rahmen, um Kinder und Jugendliche für neue Erfahrungen zu motivieren. Sie lernen spielerisch Strategien zu entwickeln, auf andere Rücksicht zu nehmen, zu kooperieren und Schwächere zu integrieren.
Durch hohen gesellschaftlichen Druck, gerade unter Kindern und Jugendlichen bleiben besonders in der Schule viele Fragen des Zusammenhaltes offen. Der tägliche Kampf um Ansehen und Anerkennung bei den Mitschülern fördert unsoziales Verhalten. Auch der trügerische Gedanke, dass die Abwertung des Anderen automatisch zur eigenen Aufwertung führt, fördert nicht gerade den Zusammenhalt.
Beim Klettern muss der Schwächere stark gemacht werden, damit das Team weiterkommt. Wir wurden immer ermutigt und angeregt. Nur das Miteinander führt letztendlich zum Erfolg – hier zur Bewältigung des Parcours, aber im Leben zu einem starken und gesunden Charakter und das ist etwas, was unser Klassenlehrer uns sehr gut beigebracht hat.
Langfristig kann das im Team Erlernte zu einem soliden Grundstein sowohl für den persönlichen Erfolg in der Schule, als auch im späteren Berufs- und Privatleben werden. Kletterparks verbinden somit den Faktor Spaß mit einem erlebnispädagogischen Lerneffekt.
Nach drei vollen Stunden, jeder von uns hat mindestens eine Runde erfolgreich beendet, von den einfachsten bis zu den schwierigsten und wir sind glücklich und sehr zufrieden, aber auch ziemlich müde nach Hause gegangen.
Dieser Ausflug, wie auch die anderen ist der reine Beweis unserer unzerbrechlichen und einzigartigen Klassengemeinschaft.
Avram Alex-Codrut